Tachonadel spinnt...

[YipotoiExperte]

Ich habe bei meiner 125 Romet Caffe folgendes Phänomen, das ich mir nicht richtig erklären kann:
Der Tacho wird mechanisch über eine Schnecke und Tachowelle angetrieben. Beide Teile sind gut gefettet und optisch tadellos.
Die Tachonadel steigt bis etwa 75 Km/h gleichmässig an, um dort dann - trotz weiterer Beschleunigung - zunächst zu verharren, danach sogar etwas abzufallen auf ca 73 km/h um sich erst dann gemütlich in Richtung 80 km/h und höher fortzubewegen.
Tatsächlich bin ich jedoch schon auf etwa 80 km/h Geschwindkeit, wenn die Tachonadel auf den genannten 73 km/h steht.
Wenn die Tachonadel dann einmal die 80 km/h erreicht hat, steigt sie - bei weiterer Beschleunigung - wieder gleichförmig an.

Hat jemand eine plausible Erklärung bzw. kennt die Fehlerquelle fÇr dieses merkwürdige Verhalten der Tachonadel?

[KarlKompottAllwissender]

Systematisch vorgehen. Das Schöne ist, bei diesem Tachoantrieb geht noch alles mechanisch.
- kontrolliere, ob der Vierkant der Welle in beiden Aufnahmen korrekt sitzt.
- Sichtprüfung, ob die Welle nirgends eingeklemmt oder geknickt ist (auch bei Lenkeinschlag)
- Betreibt man die Welle mit einer Fremdquelle (z.Bsp. Akkuschrauber) und der Fehler tritt weiterhin auf, ist der Tacho defekt.
(* die Kraftübertragung im Tacho erfolgt oft über Kunststoff- Zahnräder)
- tritt der Fehler bei Fremdantrieb nicht mehr auf, ist die Antriebsschnecke defekt.

[YipotoiExperte]

Karl, danke schön.
Die Schritte 1 und 2 habe ich schon durchgeführt.
Fremdantrieb werde ich nächstes Wochenende ausprobieren.

Ungeachtet dessen finde ich das Verhalten völlig unlogisch. Wie sollte z.B. die Antriebsschnecke kaputt sein dass das beschriebene Fehlverhalten auftritt? Die Schnecke sitzt auf der Achse und wird von der Nabe "mitgenommen". Diese Drehbewegung wird per Kegelrolle übertragen. Nach meinem Verständnis wird diese Drehung auf die Tachowelle übertragen oder eben nicht.
Na ja, mal sehen was der Fremdantriebstest ergibt. Ich fürchte ja das tatsächlich der Tacho einen weg hat.

[VarioKenner]

Das kann ich auch bestätigen, die Tacho´s sind nicht von guter Qualität. Der Antrieb im Tacho erfolgt über eine Plastikschnecke. Ich habe diese Schnecke mal mit Schmirfett behandelt, rat ich keinem, danach ging es immer schlechter. Das plastik löste sich auf und das Tacho ging fast gar nicht mehr.

Hab ein Digitaltacho eingebaut, der hat einen eigen Sensor mit Mangnet um die Geschwindigkeit zu ermitteln.

[wavelowAllwissender]

Keine Ahnung obs beim besagten Tacho auch so ist: Meist wird durch die Drehbewegung über Zahnräderchen am Ende ein Magnetfeld erzeugt der die Nadel mitreisst. Wenn da was hakt, kann das was da beschrieben wird auch auftreten.

Ich würde mal Karls Tipp mit dem "Fremdantrieb" ausprobieren.

[YipotoiExperte]

Tacho und Welle sind in Ordnung. Beim Test mit der Bohrmaschine bewegte sich die Tachonadel wie sie soll.
Habe jetzt mal versucht die Welle insgesamt etwas gerader zu verlegen. Mal sehen ob es dadurch besser wird.

[KarlKompottAllwissender]

Wenn soweit alles in Ordnung ist, fallen mir nur noch 2 Sachen ein. Entweder die 2 Blechlaschen vom Antrieb der Tachoschnecke sind vielleicht verbogen / abgenutzt.
Oder vielleicht der Wirbelstrommechanismus des Tachos selber ... ist zu empfindlich bei Bodenwellen, Schlaglöcher oder Vibration.

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